NACH OBEN

Von Zeit- zu Zweitzeugen?

Der Umgang mit biographischen Erinnerungen an den Holocaust

Von Zeit- Zu Zweitzeugen 2
Das Sterben von Zeitzeug*innen ist ein unaufhaltbarer Prozess. Geht es um außergewöhnliche historische Ereignisse, ist der Verlust der Stimmen von Überlebenden besonders bedauerlich und erinnert an unsere große Verantwortung, die gelebten Geschichten festzuhalten. Der Holocaust ist zweifelsohne ein solches Ereignis. Es gibt heute nicht mehr viele Zeitzeugen, die ihre (Über-)Lebensgeschichten erzählen können. Es ist daher ein wichtiges Anliegen, diese Geschichten zu sammeln und zu bewahren. Was aber können wir aus den subjektiven und von vielen späteren Erlebnissen überformten Erinnerungen über die Vergangenheit lernen? Und inwiefern lässt sich dieses Wissen in unsere Gegenwart übertragen? Was leiten wir für unser Handeln daraus ab?
Inhalt

„Es ist schwer, ein Jude zu sein, und doch würde ich nicht tauschen wollen“. Mit diesen Worten blickt die Holocaustüberlebende Hannah Pick-Goslar auf ihr Leben zurück. Ihre Überlebensgeschichte ist eines von vielen bewegenden Zeugnissen menschlicher Stärke, welche vor allem in ihrer positiven Lebenseinstellung und Lebensfreude nach 1945 zum Ausdruck kommt. Im Schülerlabor setzen wir uns mit ganz verschiedenen (Über-)Lebensgeschichten einiger Zeitzeug*innen auseinander. Die Schüler*innen erhalten Einblicke in die Biografien, das Elend und Leid, die Verfolgung und Vernichtung, aber auch in die sehr unterschiedlichen Lebenswege nach 1945. Durch vielseitige methodische Elemente wird Geschichte lebendig und erfahrbar. Mit der Gestaltung eines Lapbooks entwerfen die Schüler*innen kreativ ihr eigenes Take-Home-Produkt. Über das Interview- und Begleitmaterial erarbeiten sich die Schüler*innen dabei sowohl Wissen über die Vergangenheit als auch über den Umgang mit den Erinnerungen der Zeitzeugen, die von un-schätzbarem Wert für unsere Gesellschaft sind. Durch die Annäherung an die Vergangenheit und den Umgang mit ihr in unserer Gegenwart lernen wir für die Zukunft. Das Projekt soll vor allem zur Förderung der Erinnerungskultur beitragen. Es bietet darüber hinaus Anknüpfungspunkte an den Kernlehrplan der Sek. I (IF 8 „Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg“) und der Sek. II (IF 5 „Die Zeit des Nationalsozialismus“). Ein Projekt der Fakultät für Geschichtswissenschaften, Didaktik der Geschichte, Dirk Urbach, in Kooperation mit dem Verein „Zweitzeugen e.V.“; Projektentwicklung: J. König, L. S. Möller, L. Neu, M. Pak, L. Rosenberg, D. Stuhlmacher; Projektleitung: D. Stuhlmacher.

Organisatorisches

Dieses Projekt

  • richtet sich an Schülerinnen und Schüler der
    • Mittelstufe , Oberstufe
      Mittelstufe: Klasse 9 , Klasse 10
  • Schulfächer:
    • Geschichte
  • kann in Gruppen bis zu 30 Personen stattfinden.
  • dauert ca. 6 Zeitstunden (inkl. Mittagspause).
  • ist ohne Kostenbeteiligung.
  • Die nächsten verfügbaren Termine sind der 01.04. und der 04.04.2025.

Bei Fragen zu diesem Projekt wenden Sie sich bitte an den Bereich Geisteswissenschaften des Schülerlabors
(Tel.: 0234 / 32 24723, @: schuelerlabor-gg@rub.de).