Eine der wichtigsten Aufgaben moderner Diktaturen wie der DDR war es, das Kontrollsystem der Zensur auf bestimmte Institutionen zu konzentrieren und die Spielregeln möglichst eng zu halten. Im Schülerlabor wollen wir analysieren, wie dieses System der ideologischen Kontrolle und Zensur der DDR-Literatur praktisch aussah und welche Bedeutung dabei dem Gutachter-system und den „Literaturentwicklungsprozessen“, also dem Aushandeln bestimmter Texte zwischen Staat, Partei, Verlag und Autor zukam. Damit werden wichtige Einsichten in das Funktionieren des SED-Staats vermittelt, die eine Differenzierung von Demokratie und Diktatur ermöglichen. Methodisch wird der Umgang mit verschiedenen Quellengruppen (Selbstaussagen von Autor*innen, administrative Archivquellen, Textsorte Gutachten), geübt, die teilweise in archivähnlicher Situation erschlossen werden. Dieses Projekt bietet curriculare Anknüpfungspunkte an den Kernlehrplan der Sek. II, z.B. für das Schulfach Geschichte (Inhaltsfeld 6 „Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert“). Ein Projekt des Instituts für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Frank Hoffmann.
Dieses Projekt
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