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Zensur - oder: Was darf ich schreiben?

Was man von der SED-Diktatur für die Demokratie lernen kann


Zensur war schon immer ein Grundphänomen des Umgangs mit Kulturgütern und ist nicht auf die Diktaturen der Moderne begrenzt. Die Kontrolle über die geistigen Hervorbringungen war den Wächtern über Gut und Böse stets wichtig. Auch in unserer Demokratie darf man nicht alles veröffentlichen. Auf den stolzen Satz „Eine Zensur findet nicht statt“ folgt im Grundgesetz der Hinweis auf Jugend- und Persönlichkeitsschutz. Man muss sich also an bestimmte Spielregeln halten. Es kommt nur darauf an, wer diese setzt und wer sie kontrolliert. Am Beispiel der DDR-Literatur untersuchen wir im Schülerlabor, was den staatlichen Umgang mit Literatur in Demokratien und Diktaturen unterscheidet.


Inhalt

Eine der wichtigsten Aufgaben moderner Diktaturen wie der DDR war es, das Kontrollsystem der Zensur auf bestimmte Institutionen zu konzentrieren und die Spielregeln möglichst eng zu halten. Im Schülerlabor wollen wir analysieren, wie dieses System der ideologischen Kontrolle und Zensur der DDR-Literatur praktisch aussah und welche Bedeutung dabei dem Gutachter-system und den „Literaturentwicklungsprozessen“, also dem Aushandeln bestimmter Texte zwischen Staat, Partei, Verlag und Autor zukam. Damit werden wichtige Einsichten in das Funktionieren des SED-Staats vermittelt, die eine Differenzierung von Demokratie und Diktatur ermöglichen.
Methodisch wird der Umgang mit verschiedenen Quellengruppen (Selbstaussagen von Autoren, administrative Archivquellen, Textsorte Gutachten), geübt, die teilweise in archivähnlicher Situation erschlossen werden.
Dieses Projekt bietet curriculare Anknüpfungspunkte an den Kernlehrplan der Sek. II, z.B. für das Schulfach Geschichte (Inhaltsfeld 6 „Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert“).

Ein Projekt des Instituts für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Frank Hoffmann.

Organisatorisches

Dieses Projekt

  • richtet sich an Schülerinnen und Schüler der
    • Oberstufe
  • Schulfächer:
    • Deutsch , Geschichte , Sozialwissenschaften
  • kann in Gruppen bis zu 30 Personen stattfinden.
  • dauert von 9 bis ca. 15 Uhr, Termine nach Vereinbarung.
  • ist ohne Kostenbeteiligung.

Bei Fragen zu diesem Projekt wenden Sie sich bitte an den Bereich Geisteswissenschaften des Schülerlabors
(Tel.: 0234 / 32 24723, @: schuelerlabor-gg@rub.de).