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Dr. Gudrun Kordecki
Fachbereich III: Nachhaltige Entwicklung
Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen
Auf dem Tummelplatz 8
58239 Schwerte
Tel.: 02304 755 330
E‑Mail: gudrun.kordecki@kir...aft.de

Dr. Jacqueline Reinhard-Recht
Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie
Fakultät für Biologie und Biotechnologie
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Tel.: 0234 32 24314
E-Mail: jacqueline.reinhard@rub.de

Dr. Kirsten Schmidt
Alfried Krupp-Schülerlabor
Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschaften
SSC 2/218
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Tel.: 0234 32 24723
E-Mail: schuelerlabor-gg@rub.de

Maren Susanne Funke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alfried Krupp-Schülerlabor
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Der UniStem Day 2020 – ein Rückblick

5. und 6. März 2020

Internationaler Aktionstag zur Stammzellforschung zum 5. Mal an der RUB

Embryonale Stammzellen, humane induzierte pluripotente Stammzellen (hiPS-Zellen) und adulte Stammzellen: Unter dem Motto „Stammzellen – Alleskönner oder Teufelszeug?“ setzten sich in diesem Jahr 46 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe zusammen mit Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden an zwei Veranstaltungstagen mit den naturwissenschaftlichen und den ethisch-gesellschaftlichen Aspekten der Stammzellforschung auseinander.

Im Labor des Lehrstuhls für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie

Am ersten Veranstaltungstag begrüßt Dr. Jacqueline Reinhard-Recht, Mitorganisatorin des UniStem Days, die Schülerinnen und Schüler der Biologie-Leistungskurse und des Philosophie-Grundkurses des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Wetter und des Gymnasiums Sedanstraße aus Wuppertal mit dem Gemälde des Jungbrunnens von Lucas Cranach (1546). Seit jeher hegen die Menschen die Wunschvorstellung sehr alt werden und dabei jung bleiben zu können, „die Bevölkerung wird aber immer älter und das heißt es wird vermehrt altersbedingte Erkrankungen geben“. In Forschung und Medizin gelten die Stammzellen als „kleine Helfer“ mit großem Potenzial für stammzellbasierte Ersatztherapien schwerer Krankheiten wie multiple Sklerose, Morbus Parkinson und der Alzheimer Krankheit. Gleichzeitig müssen die ethischen Probleme, die die Verwendung von humanen embryonalen Stammzellen in der Forschung aufwirft, kritisch diskutiert werden. Nach einer begleitenden Vorlesung, in der Prof. Dr. Stefan Wiese, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, die biomedizinischen Aspekte von Stammzellen und deren Potenzial im Rahmen der regenerativen Medizin vorstellt, begeben sich die Schülerinnen und Schüler an ihre molekular- und zellbiologische Arbeit im Labor.

Fibroblasten, Neurone und Astrozyten im Fokus

Die Schülerinnen und Schüler mikroskopieren und zeichnen Fibroblasten, Neurone und Astrozyten. Doktorandin Susanne Wiemann, die ebenfalls zum fünften Mal dabei ist und eine der sechs Schülergruppen betreut, ist begeistert davon, wie fit die Schülerinnen und Schüler auf diesem Themengebiet sind und bestätigt die Beobachtungen, dass die Haut- und Gewebszellen „flatschenförmig“ aussehen und die Zellkerne „ein bisschen dunkler“ sind.

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Humane induzierte pluripotente Stammzellen (hiPS-Zellen)

Dr. Jacqueline Reinhard-Recht zeigt nach und nach jeder der sechs Schülergruppen teilungsaktive Stammzellen in der Zellkultur („in vitro“): „Wichtig ist, dass Ihr mal einen Eindruck gewinnt, wie Zellen in Kultur aussehen. Sie sehen unspektakulär aus, im Vergleich zu dem was man Alles damit machen kann, aber um schön geht es hier ja nicht, sondern um das Potenzial.“

Humane induzierte pluripotente Stammzellen in der Zellkultur
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Molekularbiologischer Nachweis des Pluripotenz-Markergens Oct-4 in hiPS-Zellen

Marie Karstens, Cand. Bachelor of Science, fragt ihre Gruppe, ob sie schon einmal pipettiert haben, führt es einmal vor und gibt die Pipette der Reihe nach an die Schülerinnen und Schüler weiter, die sich der Agarose-Gelelektrophorese widmen und schließlich das Markergen Oct4 in iPS-Zellen molekularbiologisch nachweisen. Durch Zugabe eines Fluoreszenzfarbstoffs wird das Genprodukt schließlich unter UV-Licht in der Geldokumentationskammer auch sichtbar.

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Erkundung des Campus – RUB-Rallye

Anna Carlotta Peddinghaus, Cand. Bachelor of Science, und Marie Karstens haben im Rahmen des Optionalbereichs ihres Studiums eine Rallye mit Aufgaben und Fragen für die Schülerinnen und Schüler konzipiert, um den RUB-Campus kennenzulernen. Nach der gemeinsamen Mittagspause geht es los. Christina Kramer, die Kursleiterin des Philosophie-Grundkurses, ist begeistert von der gesamten Organisation des UniStem Days. Ihre Kollegin Josefine Mertens, Kursleiterin des Biologie-Leistungskurses, freut sich, dass durch Veranstaltungen dieser Art der erste Kontakt zwischen der Uni und den Schülerinnen und Schülern hergestellt ist und hier auch schon Schnittstellen zwischen verschiedenen Fachbereichen sichtbar werden. Stephanie Porrozzi, Lehrerin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Wetter, „hat wirklich gut gefallen, dass die Schülerinnen und Schüler durch die Studierenden so begleitet und mit ins Campus Leben genommen wurden“.

Im geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich des Alfried Krupp-Schülerlabors

Am zweiten Veranstaltungstag lädt Dr. Kirsten Schmidt, Mitorganisatorin des UniStem Days, die Schülerinnen und Schüler zum Perspektivwechsel ein: Heute sollen sie sich den ethisch-gesellschaftlichen Fragen stellen, da gerade die Verwendung der embryonalen Stammzellen in der Forschung nicht immer positiv bewertet wird und häufig mit Bedenken, Ängsten, Problemen und Risiken verbunden ist. „Stammzellen – eher Teufelszeug statt Alleskönner? Was stimmt denn jetzt? Dürfen Forscher mit den Stammzellen alles tun oder gibt es ethische Grenzen?“ Mit der anschließenden Vorlesung „Ethische Beurteilung der Stammzellforschung“ gibt Professor Dr. Klaus Steigleder, Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft, den Schülerinnen und Schülern Gedanken und Impulse mit auf den Weg für die folgende Workshop-Arbeit.

Gruppenfoto Unistem Day 2020 an der RUB
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Workshops: Embryonale, adulte und induzierte pluripotente Stammzellen aus ethischer Sicht

Die Schülerinnen und Schüler verteilen sich auf drei Workshops. Jede Gruppe widmet sich einem der Stammzelltypen. In Kleingruppen arbeiten die Schülerinnen und Schüler über verschiedene Texte die ethischen Argumente für und gegen die Verwendung der adulten, embryonalen oder induzierten pluripotenten Stammzellen in der Forschung heraus, diskutieren sie in der Kleingruppe und in ihrer Workshop-Gruppe und kommen nach Betrachtung aller Argumente zu einer Einschätzung in Bezug auf die Verwendung ihres Stammzelltyps in der Forschung. Die Workshop-Gruppe, die sich mit der Forschung an embryonalen Stammzellen auseinandergesetzt hat, ist „gegen die embryonale Stammzellforschung und für die iPS-Zellforschung, da somit die Würde und die Potenzialität des Menschen/Embryos nicht missbraucht wird.“

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Podiumsdiskussion mit den Dozentinnen und Dozenten und Koordinatorinnen

Der Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung ist die Podiumsdiskussion. Die drei Workshop-Gruppen tragen ihre sehr ausgewogenen Urteile und Thesen vor und bitten die Expertinnen und Experten aus den Natur- und Geisteswissenschaften um eine Stellungnahme und eigene Position. Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit Fragen an die Expertinnen und Experten zu richten. Darunter findet sich zum Beispiel die Frage, wie sie die embryonale Stammzellforschung aus tierethischer Sicht bewerten. Es entwickelt sich eine lebhafte Diskussion und an den Positionen der Expertinnen und Experten lässt sich feststellen, dass es Fragen gibt, die man nicht unbedingt abschließend beantworten kann und dass es wichtig ist, kritisch zu bleiben und genau hinzugucken.

Podiumsdiskussion mit den Dozentinnen und Dozenten und Koordinatorinnen
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von links nach rechts:
Dr. Kirsten Schmidt (Moderatorin der Expertenrunde, Koordinatorin des UniStem Days 2020 an der RUB, Alfried Krupp-Schülerlabor, Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Ruhr-Universität Bochum),
Prof. Dr. Stefan Wiese (AG Molekulare Zellbiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum),
Dr. Gudrun Kordecki (Koordinatorin des UniStem Days 2020 an der RUB, Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen),
Dr. Jacqueline Reinhard-Recht (Koordinatorin des UniStem Days 2020 an der RUB, Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum) und
Prof. Dr. Klaus Steigleder (Institut für Philosophie I, Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum)

Stammzell-Quiz

Die Schülerinnen und Schüler testen zum Abschluss des UniStem Days 2020 ihr erworbenes Wissen zum Thema Stammzellen in einem interaktiven Quiz. Die Stimmung ist ausgelassen und die Beteiligung an dem Wettbewerb ist hoch. Zum Schluss freut sich, nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen, der Gewinner über eine Stammzelle… aus Plüsch!

Interaktives Quiz zum Thema Stammzellen
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Zum UniStem Day

Der Bochumer UniStem Day 2020 wird gemeinsam von Dr. Gudrun Kordecki vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. Jacqueline Reinhard-Recht vom Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie und Dr. Kirsten Schmidt vom Alfried Krupp-Schülerlabor organisiert.

Allein an der Ruhr-Universität Bochum haben in den letzten Jahren rund 250 Schülerinnen und Schüler am UniStem Day teilgenommen.