Kontakt

Forschertage – Chemie:
Prof. Dr. Katrin Sommer
Ruhr-Universität Bochum
Didaktik der Chemie

Projektbetreuerin – Chemie:
Katharina Emmerich
Tel.: 0234/32-26366
E-Mail: K...Emmerich@rub.de

Kontakt Forschertage:
forschertage@rub.de

Angeklickt

Newsletter

Alfried Krupp-Schülerlabor startet mit den Forschertagen in die Sommerferien

05. bis 09. Juli 2021

Endlich wieder Besuch im MINT-Bereich des Schülerlabors

In diesem Jahr dürfen wir in der ersten Woche der Sommerferien (05. bis 09. Juli 2021) wieder Kinder zwischen neun und 14 Jahren bei uns im MINT-Bereich des Alfried Krupp-Schülerlabors der Ruhr-Universität Bochum zu den Forschertagen „NATUR ERLEBEN!“ begrüßen, nachdem die Forschertage im letzten Jahr pandemiebedingt abgesagt werden mussten. Lediglich die Teilnehmerzahl musste, aufgrund der aktuellen COVID19-Bedingungen, von 120 Teilnehmenden auf 80 reduziert werden.

Ein Forschertag im MINT-Bereich des Alfried Krupp-Schülerlabors

Nachdem die Kinder morgens am Verwaltungsgebäude der Ruhr-Universität Bochum (RUB) abgeholt wurden und gut im Schülerlabor angekommen sind, erhalten sie ihr eigenes Laborbuch „Die Milch macht’s“ für ihren heutigen Chemie-Forschertag. Wir begleiten die zukünftige Lehramtsanwärterin Lena und zwei zehnjährige Schülerinnen, beste Freundinnen, die nach den Sommerferien auf die weiterführende Schule wechseln werden.

Alle sind gut gelaunt und bereit für das erste Experiment: „Ausbuttern – Was passiert mit der Sahne?“. Die beiden Mädchen schütteln abwechselnd den mit 250ml Sahne gefüllten Becher. Erst im Sitzen und dann im Stehen – „so kann man besser schütteln“, stellen sie fest. Sie schütteln „bis die Sahne fester wird und nicht mehr wackelt“, bis sie einen Klumpen erkennen. Beide staunen, denn sie haben wirklich Butter hergestellt, die sie nun auf Brötchen schmieren und probieren können: „Die Butter schmeckt viel frischer und riecht viel besser als die aus dem Laden!“ Die Buttermilch, die bei dem ersten Experiment ebenfalls hergestellt wurde, schmeckt den beiden allerdings nicht. In Lückentexten können die Kinder zwischendurch ihr, in den Experimenten, erlerntes Wissen testen.

Im zweiten Experiment stellen die Kinder Quark her. Dazu fügen sie Zitronensaft zu den 500ml fettarmer Milch, die sie zuvor auf 35° erhitzt haben, und lassen die Milch 20 Minuten weiter „köcheln“. Danach wird alles durch ein, mit Küchentuch ausgelegtes Sieb, abgegossen und probiert. Der warme Quark schmeckt den Kindern auch nicht.

Im dritten Experiment geht es um die Sojamilch. Diese stellen die Kinder auch selbst her; aus destilliertem Wasser und eingeweichten Sojabohnen. Auch diese schmeckt den beiden nicht, sie wissen aber, dass viele Menschen sich bewusst dazu entscheiden auf tierische Produkte zu verzichten und stattdessen pflanzliche Alternativen, wie Sojamilch, wählen. Sie leben vegan. Auch die Gründe sind den beiden schon bekannt. Sie achten auf das Wohl der Tiere und der Umwelt, also den Klimaschutz. Aber sie verzichten zum Beispiel auch aus gesundheitlichen Gründen wie Allergien oder einer Laktoseintoleranz auf Milch, Butter, Eier und Mehl.

Nach der Mittagspause ist es endlich so weit. Die beiden dürfen ihre Kittel und Schutzbrillen anziehen und finden sie „sehen sehr professionell aus, wie Wissenschaftlerinnen“! Wir wechseln den Raum und gehen ins Labor. Hier geht es darum, wie sie Fett, Eiweiß und Zucker erkennen und in der Milch nachweisen können. Sie gehen sehr achtsam mit den Arbeitsmitteln (Reagenzgläsern und Pipetten) um und haben großen Respekt vor dem Umgang mit Chemikalien (Wasser, Öl, Eiweißlösung, Milchzuckerlösung, Fehling I- und II-Lösung, Natriumhydroxid-Lösung) und waschen sich zur Sicherheit lieber einmal mehr als zu wenig die Hände. Mit der Biuret-Reaktion weisen die beiden das Eiweiß in der Milch nach; mit der Fehling-Reaktion Zucker.

Die beiden Mädchen sind begeistert! Sie sind zum ersten Mal im Schülerlabor und können sich das ein oder andere Experiment für ihre nächste Geburtstagsparty vorstellen. Am Tag vorher waren die beiden beim Biologie-Forschertag, der ebenso ein voller Erfolg war: Sie haben Fische aus dem Teich gefischt, Brote mit RUB-Honig gegessen, Minze angebaut, Tee aus Apfelsaft und Kräutern hergestellt und viel über Bäume, Pflanzen und Blumen gelernt.

Impressionen

«
»


Zu den Forschertagen „NATUR ERLEBEN!“

Die Forschertage bieten den Kindern ein kostenfreies, abenteuer- und abwechslungsreiches Programm. Treffpunkt, Anfang und Ende, eines jeden Forschertages ist das Verwaltungsgebäude der RUB. Von dort aus werden die Kinder von den Studierenden abgeholt und zum täglich wechselnden Ort ihres jeweiligen Forschertages auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum begleitet.

Seit 2016 werden die Forschertage von den Didaktik-Lehrstühlen der Fächer Biologie, Chemie, Geographie, Mathematik und Physik in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Bochum, dem Programm „Universität ohne Grenzen“ der RUB und dem Alfried Krupp-Schülerlabor veranstaltet. Im Rahmen des DSSZ-Moduls „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte – Umgang mit sprachlicher Heterogenität in allen Fächern“ werden die Forschertage zusammen mit zukünftigen Lehramtsanwärter*innen entwickelt, konzipiert und angeboten.

Während der Forschertage entdecken die Kinder gemeinsam mit den Studierenden die Natur vor der Haustür, betrachten alltägliche Dinge aus einem neuen Blickwinkel, lernen die Welt der Biologie, Chemie, Geographie, Mathematik und Physik kennen und führen spannende Experimente im Labor und der freien Natur durch – eine Mittagspause ist natürlich auch dabei. Die Forschertage ermöglichen einen spielerischen Zugang zu naturwissenschaftlichen Themen und werden vor allem für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte/Deutsch als Zweitsprache über das Bochumer Bildungsbüro an den Schulen angeboten.