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Verena Cornely Harboe
Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Philologie
Germanistisches Institut
Arbeitsbereich Sprachbildung und Mehrsprachigkeit
GB 5/143
Telefon: +49 234 32-21905
verena.cornelyharboe@rub.de

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Dreiwöchige Sommerschule „Deutsch als Zweitsprache“

26. Juli bis 13. August 2021

Endlich wieder Besuch im GG-Bereich des Schülerlabors

Nach mehr als sieben Monaten hat auch der geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Bereich des Alfried Krupp-Schülerlabors wieder seine Türen geöffnet. Als erste Gäste begrüßen wir die Teilnehmer*innen der „Sommerschule Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ), die unsere Räume für die Arbeit an unseren Laptops und für Film-Aufnahmen nutzen. Wir freuen uns, dass unsere neue Technik gerade pünktlich installiert worden ist; die Rundum-Kamera und der Green Screen sind gleich zum Einsatz gekommen!

Zur Sommerschule „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ)

Die Sommerschule DaZ wird in diesem Jahr zum siebten Mal von dem Arbeitsbereich Sprachbildung und Mehrsprachigkeit des Germanistischen Instituts der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB), unter der Leitung von Prof. Dr. Lena Heine, angeboten und durch Verena Cornely Harboe realisiert. 34 Studierende der RUB unterstützen 54 neu zugewanderte Kinder und Jugendliche aus sechs Bochumer Schulen dabei, die deutsche Sprache zu erlernen oder ihre Sprachkenntnisse zu erweitern. Die Schüler*innen haben über ihre Schulen von der Sommerschule DaZ erfahren und sich dafür angemeldet.

(Lehramts-)Studierende aller Fachrichtungen können das Berufsfeldpraktikum „Sommerschule Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) im Optionalbereich wählen. In einer intensiven Vorbereitungsphase erarbeiten die Studierenden zusammen mit Expert*innen unterschiedlicher Fachrichtungen theoretische und praktische Grundlagen. „Dazu zählen unter anderem Grundlagen der Sprachstandsdiagnostik und der Vermittlung von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache neben Ansätzen zur fachintegrierten Sprachförderung und der Alphabetisierungsarbeit, aber auch Einführungen in traumapädagogische Ansätze und asylrechtliche Rahmenbedingungen“, erklärt Verena Cornely Harboe.

In der dreiwöchigen Praxisphase während der Sommerferien, in der die Studierenden in diesem Jahr im Zeitraum vom 26. Juli bis 13. August 2021 neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen der Sek I/II selbst sprach- und kultursensiblen Förderunterricht erteilen, werden sie durch Sprechstunden, Seminar- und Supervisionssitzungen eng begleitet.

Ein Tag bei der „Sommerschule DaZ“

In der zweiten Sommerferienwoche haben wir eins der zwölf Lehr-Lerntandems begleitet. Die drei Studierenden unserer Gruppe studieren an der RUB die Lehramtsfächer Deutsch, Italienisch, Englisch, Geschichte und Sozialwissenschaften. Die drei Schüler*innen sind erst vor fünf, zwölf und 24 Monaten aus Albanien und dem Irak zugewandert und besuchen die 6. und 7. Klasse. Vor dem Beginn der Sommerschule DaZ haben alle Schüler*innen an einer Sprachstandserhebung teilgenommen und wurden, je nach ihrem individuellen Förderhorizont, einer Studierenden-Schüler*innen-Gruppe mit ähnlichen Sprachniveau zugeteilt.

In unserer Gruppe konzentrieren sich die Studierenden und Schüler*innen in den drei Wochen „auf das Erlernen der Sprachhandlungen „beschreiben“ und „berichten“ und die dazugehörigen Textmuster und sprachlichen Strukturen wie z.B. die Zeitform Perfekt für das Berichten“, so Cornely Harboe. Jede der drei Wochen hat ein Oberthema, für das die Studierenden-Gruppen selbst ihren Unterricht gestalten: projekt-, handlungs- und kompetenzorientiert. Jeden Tag starten die sechs mit ihrer Morgenrunde und ihrem Aufwärmspiel „Wer hat meine Box?“. In der ersten Woche, mit dem Oberthema „Alltag“, ging es um alles rund um das Thema Post. Die Schüler*innen haben auch Postkarten und Briefe geschrieben und zum Abschluss des Themas die Hauptpost, das Postamt in Essen besucht. In der letzten Woche wird es um das Oberthema „Kultur“ gehen, in der die Studierenden-Schüler*innen-Gruppe unter anderem das Bergbaumuseum besuchen wird. Exkursionen an außerunterrichtliche Lernorte sind fest im Programm der Sommerschule DaZ verankert und finden zwei Mal pro Unterrichtswoche statt.

In der zweiten Woche geht es um das Oberthema „Natur“ und die Sprachhandlung des Berichtens. Hier haben die Kinder am Montag alle notwendigen Vokabeln gelernt und gemeinsam darüber gesprochen, wie man sich im Wald verhält, denn am Dienstag haben die sechs zusammen mit einer anderen Kleingruppe das Wildgehege im Weitmarer Holz besucht. Sie haben begeistert die Tiere- und Pflanzenwelt für sich entdeckt, auf Fotos festgehalten, Fundstücke gepflückt und eingesammelt – gelernt, dass manche giftig sind und welche unterschiedlichen Schichten es im Wald gibt. An unserem Besuchertag haben die Schüler*innen, nach der Morgenrunde, noch einmal die Regeln im Wald zusammengefasst, an die Tafel geschrieben und in ihre Unterlagen übertragen; dabei auf ihren Satzbau geachtet, die unterschiedlichen Wortarten bestimmt und auf die Groß- und Kleinschreibung geachtet. Die Studierenden-Schüler*innen-Gruppe hat sich gemeinsam eine Atmosphäre geschaffen, in der sich alle so wohl fühlen, dass es zum Beispiel immer Freiwillige gab, die gerne an die Tafel schrieben und sich zu Wort meldeten. Es geht darum, ohne Druck und mit Freude und einer großen Portion Spaß gemeinsam zu Lernen. Danach haben die drei Schülerinnen ein tolles Plakat mit den Fotos und ihren Fundstücken vom Vortag erstellt, auf dem sie alles festgehalten und beschriftet haben, um den Studierenden und uns von ihrem Waldausflug im Perfekt zu berichten. Zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit gab es auch ein Gruppenfoto, über das sich alle sehr gefreut haben. Bei der Erstellung der Plakate haben wir über die Babys der Wildschweine gesprochen, die man Frischlinge nennt, und über das, was die Hirsche auf dem Kopf tragen, die Geweihe, und über die unterschiedlichen Schreibweisen von Beeren, wie den Himbeeren und Brombeeren, und den Bären, die kaum hörbar sind. Nachdem zunächst die leichten Sätze im Vordergrund standen, haben wir uns heute an schwierigere Sätze herangewagt und uns mit der Umkehrung von Sätzen beschäftigt, die die Studierenden-Schüler*innen-Gruppe gemeinsam an der Tafel erarbeitet und in ihre Unterlagen übertragen haben. Die Schüler*innen haben darüber im Anschluss ein Merkblatt erhalten und ein Arbeitsblatt eigenständig bearbeitet, dass sie danach mit eine*m Studierenden noch einmal zu zweit durchgearbeitet haben. Nach einem erfolgreichen Tag gab es noch ein gemeinsames Mittagessen, das die Schüler*innen für alle in der neuen Cafeteria im GD-Gebäude bestellt und mit Gutscheinen bezahlt und das wir gemeinsam draußen gegessen haben. Dort sind wir auch den anderen Kleingruppen begegnet und sofort hat sich ein lebhafter Austausch ergeben, mit anschließendem Spiel und Spaß. Für die Studierenden-Schüler*innen-Gruppe, die wir begleitet haben, war dieser Unterrichtstag der Sommerschule DaZ wieder ein voller Erfolg und alle freuen sich schon auf den nächsten gemeinsamen Ausflug am Folgetag: Es geht in den Dortmunder Zoo!

Impressionen der „Sommerschule DaZ“

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Neue Technik im GG-Bereich des Schülerlabors

Den blauen Raum des geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs des Alfried Krupp-Schülerlabors haben die Studierenden-Schüler*innen-Gruppen unter anderem dazu genutzt, ihre Wochenergebnisse an den Computern zu erarbeiten, wie eine der Studierenden berichtet: „Die zuvor verfassten Texte wurden von den Schüler*innen, mit unserer Hilfe, in Canva formatiert und anschließend als Erinnerung für die Kinder gespeichert. Auf diese Weise haben jeder Schüler und jede Schülerin ein Rezept (Beispiel für ein Projektergebnis) und einen Flyer zum Thema Umweltschutz (Beispiel für ein Projektergebnis) erstellt. Die Technik im blauen Raum hat einwandfrei funktioniert. Wir konnten mit allen Computern schnell und einfach arbeiten und uns wurde auch bei kleineren technischen Fragen geholfen. Die Schüler*innen hatten Spaß daran, ihre Arbeiten zu verbessern und zu verschönern.“ Im GG-Bereich des Schülerlabors ist nun sowohl die neue Technik bereit als auch unsere Freude darüber groß, dass es nun endlich wieder losgeht bei uns und wir wieder zahlreiche Schulklassen und -kurse bei uns begrüßen dürfen!