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Soziologie der Lebensformen


Ob klassische Vater-Mutter-Kind-Familie, kinderlose Ehe, Regenbogen- oder Adoptivfamilie: In modernen Gesellschaften wie der BRD existieren heute zahlreiche divergierende Lebensentwürfe neben- und miteinander. Im Schülerlabor untersuchen wir aus soziologischer Perspektive, wie sich die damit verbundenen unterschiedlichen Lebensrealitäten ausdrücken und wie sie sich entwickelt und gewandelt haben.


Inhalt

Für SchülerInnen ist eine kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebensformen in Theorie und Praxis aus verschiedenen Gründen relevant: zum einen, um soziale Lebensverhältnisse verstehen zu können und zum anderen, um Sensibilität für die unterschiedlichen Lebensrealitäten ihrer Familien und MitschülerInnen zu entwickeln. Angeboten werden vier Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten, bei denen folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:
1. Beziehungswandel und Pluralisierung der Lebensformen: Noch im 18. Jahrhundert galt die Ehe als sozial verbindliche Lebens- und Arbeitsform, und eine gesicherte materielle Existenzbasis jenseits der Ehe war eher die Ausnahme. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts scheint die Institution Ehe ihren Selbstverständlichkeitscharakter eingebüßt zu haben. Inwiefern haben sich Lebensformen tatsächlich vervielfältigt? Hat die Fluktuation in Beziehungen zugenommen? Sind Beziehungsdynamiken gestiegen? Wenn ja: Wie ist dies zu erklären?
2. Die Familie im sozialen Umbruch: Spätestens seit den 1960er Jahren wird die Krise der Familie ausgerufen und ihr Ende beschworen. Sinkende Geburtenziffern scheinen mindestens ihren Strukturwandel zu begründen, wenn nicht gar ihre Abschaffung zu besiegeln. Was ist dran an der These vom Geburtenrückgang und dem Niedergang der Familie als Lebensform? Inwiefern wandelt sich die Familienstruktur? Gehören Eheschließung und Familiengründung auch im beginnenden 21. Jahrhundert noch zusammen?
3. Gleichgeschlechtliche Paare und Regenbogenfamilien: Mit der rechtlichen Ermöglichung der „Ehe für alle“ wurden die im Sozialen bereits länger existierenden gleichgeschlechtlichen Lebensformen mit und ohne Kinder(n) auch juristisch anerkannt. Doch inwiefern unterscheiden sich gleichgeschlechtliche Paarbeziehungen und Familien von gegengeschlechtlichen? Prägen sich hier andere, neue Formen der Beziehungsgestaltung und Arbeitsteilung aus?
4. Entkoppelung von biologischer und sozialer Elternschaft: Zu den neueren Entwicklungen gehört auch das Auseinanderfallen von biologischer und sozialer Elternschaft etwa in Stief-, Pflege- und Adoptivfamilien oder im Fall von künstlich herbeigeführten Familiengründungen. Doch was kennzeichnet diese jenseits von Blutsverwandtschaft sozial hergestellte Elternschaft? Welche Chancen, Barrieren, aber auch Probleme sind damit verbunden?

Ein Projekt der Fakultät für Sozialwissenschaft, Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung, Jun.-Prof. Dr. Karim Fereidooni, Prof. Dr. Heike Kahlert und Studierende des Seminars „Soziologie der Lebensformen im sozialwissenschaftlichen Unterricht“.

Organisatorisches

Dieses Projekt

  • richtet sich an Schülerinnen und Schüler der
    • Oberstufe
  • Schulfächer:
    • Sozialwissenschaften
  • kann in Gruppen bis zu 30 Personen stattfinden.
  • dauert von 9 bis ca. 14 Uhr.
  • ist ohne Kostenbeteiligung.
  • Momentan sind für dieses Projekt leider keine Termine verfügbar.

Bei Fragen zu diesem Projekt wenden Sie sich bitte an den Bereich Geisteswissenschaften des Schülerlabors
(Tel.: 0234 / 32 24723, @: schuelerlabor-gg@rub.de).