Kontakt

Nina Rosenkranz
„Forschertage Natur erleben“
Ruhr-Universität Bochum
Alfried Krupp-Schülerlabor der Wissenschaften
Koordinationsbüro MINT
Gebäude NB 03/242
Tel.: 0234/32-27081
schuelerlabor@rub.de

Verena Cornely Harboe
„Sommerschule Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“
Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Philologie
Germanistisches Institut
Arbeitsbereich Sprachbildung und Mehrsprachigkeit
GB 5/143
Tel.: 0234/32-21905
verena.cornelyharboe@rub.de

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Förderprogramm „ease-Corona“ für Schülerlabore

im Rahmen des „Aktionsprogramms Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“



FNE@RUB und Sommerschule DaZ

13. Juni 2022

Angebote in den Sommerferien

Die „Forschertage Natur erleben an der Ruhr-Universität Bochum“ (FNE@RUB) und die „Sommerschule Deutsch als Zweitsprache“ (Sommerschule DaZ) werden im Rahmen des Schülerlabor-Förderprogramms „ease Corona“, im Rahmen des „Aktionsprogramms Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und richten sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7, mit Sprachförderbedarf und Zuwanderungsgeschichte.

In beiden Programmen finden Angebote in den Sommerferien statt. Den ausführlichen Beitrag finden Sie hier. Nähere Informationen und das Anmeldeformular zur FNE@RUB-Sommerferienprojektwoche (04.-08.07.2022) finden Eltern und Lehrkräfte für die Schülerinnen und Schüler unter https://www.aks.ruhr-uni-bochum.de/projekte/DSSZ.html.de.


Interview mit Ulrike Thie

Das Alfried Krupp-Schülerlabor der Wissenschaften (AKS) hat ein Interview mit Ulrike Thie geführt, die zum zweiten Mal mit Schülerinnen und Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule Bochum im MINT-Bereich des AKS an dem Nachmittagsangebot von FNE@RUB teilgenommen hat.

Was hat Sie dazu bewogen, an dem Programm teilzunehmen?

Nach dem Erhalt der Infos über die Forschertage durch die Stadt Bochum, habe ich mit der Schulleitung, vor allem mit unserer Direktorin Frau Högemann, das Programm besprochen. Wir haben es uns im Groben eigentlich so gedacht, wie es tatsächlich ist. Deshalb nehmen wir nun schon zum zweiten Mal mit 20 Schülerinnen und Schülern des 5. und 6. Jahrgangs teil und sind sehr froh darüber.
Es entspricht nämlich unserer Vorstellung von Schule, wenn die Schülerinnen und Schüler auch außerschulische Lernorte aufsuchen. Wir sehen diese als unersetzlichen Gewinn. Das Schülerlabor, in diesem Fall, fördert das Interesse an den MINT-Fächern spürbar, vermittelt neues Wissen, stärkt aber, durch die Arbeit mit Expertinnen und Experten in Kleingruppen, auch das Selbstvertrauen der Kinder. Dadurch, dass es an der Ruhr-Universität Bochum stattfindet, rückt aber auch die Universität als Lernort in die Perspektive der Kinder und fördert die Lernmotivation.


Wie passt das Nachmittagsprogramm in Ihren Schul-Alltag als Lehrkraft und in den Schul-Alltag Ihrer Schülerinnen und Schüler?

In meinen Alltag passt das Programm sich gut ein, allerdings ist das Programm für unsere Schülerinnen und Schüler schon „eine Hausnummer“. Die Unterstufe hat bei uns mehrere lange Tage bis 16 Uhr in der Woche und der Dienstag ist ein Tag, wo der Unterricht immer um 13.25 schließt. So ist ein Forschertag von 13.45 bis 16.45 Uhr eine große Herausforderung für die 11- und 12- Jährigen, denn für einen Forschertag braucht es Konzentration und Ausdauer.
Nichtsdestotrotz habe ich immer mehr Interessentinnen und Interessenten als Plätze vorhanden sind und die Kinder halten fantastisch durch.


Im ersten Quartal ging es um das Thema „Welt der Farben“. In diesem Quartal steht das Thema „Welt der Pflanzen“ auf dem Programm. Wie erleben Sie die Forschernachmittage für Ihre Schülerinnen und Schüler?

Sobald ich mit der Forschergruppe zur Bushaltestelle gehe, freuen sich alle, sich als Gruppe wiederzusehen, denn alle gehen ja eigentlich in verschiedene Klassen. Kaum steigen wir an der Uni aus, kann es gar nicht schnell genug zum Schülerlabor gehen. Zweierreihen sind nicht gewünscht, die Kinder wollen, wie die Großen, über das Unigelände gehen. Manchmal finden Studentinnen und Studenten die „Kleinen“ amüsant und grüßen und werden sehr selbstbewusst zurückgegrüßt. Spätestens mit dem Überstreifen des weißen Laborkittels, dem Aufsetzen der Schutzbrille und dem Anstecken des Namensschildes werden alle zu „Profi“-Forschern, die aufmerksam alles beobachten und in ihre Arbeitsmappe eintragen wollen.
Am Ende eines Forschertages sind die Schülerinnen und Schüler dann ausgepowert und wir fahren im Bus zurück nach Bo-Werne und nebenbei fallen Sätze wie: „So interessant habe ich mir das gar nicht vorgestellt!“ oder „Kann ich im nächsten Schuljahr wieder teilnehmen?“


Welche Beobachtungen machen Sie bei Ihren Schülerinnen und Schülern?

Ich sehe, dass durch die Rahmenbedingungen unserer Schule und des Schülerlabors die jungen Schülerinnen und Schüler bereit sind, sich mit neuen Dingen auseinanderzusetzen. Die Begrüßung, das gemeinsame Essen und die vertrauten Kleingruppenleiterinnen und -leiter geben den Schülerinnen und Schülern die Sicherheit, sich in diesem Fall neugierig und motiviert mit Naturwissenschaft auseinanderzusetzen. Ich sehe sehr gerne, wie aufgeschlossen sie sich von den Uniexpertinnen und -experten des Schülerlabors anleiten lassen, wie sie sich mit für sie neuen Fragen zum Thema Natur befassen und wie sie auch lernen, sich in Gruppen mit ihren Talenten einzubringen.

Würden Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen das Nachmittagsprogramm für ihre Schülerinnen und Schüler weiterempfehlen und, wenn ja, warum?

Es könnte von meiner Schule aus auch ein Vormittagsprogramm sein, aber auf jeden Fall würde ich es empfehlen. Es bietet in jeglicher Hinsicht denen eine „Teilhabe“ an, die durch Corona besonders zurückgeworfen worden sind.
Sprachlich und fachlich werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zumeist einen Deutsch als Zweitsprache-Hintergrund haben, über das Maß des Schulunterrichts hinaus gefördert
Was aber viel wichtiger ist, gerade nach Corona, ist das (Wiederer-)Lernen der Gruppenarbeit und das Erfahren von Wertschätzung. Durch den Erhalt eines Platzes im Programm und das Schülerlaborteam vor Ort spüren die Kinder wieder, dass sie wichtig sind. Das motiviert sie ungemein, sich wieder einzubringen und wieder neugieriger durchs Leben zu gehen.
Ich finde es fantastisch, dass das Programm finanziell ein „Rundum Sorglos“-Paket ist und ich wirklich jedes Kind einladen kann mitzukommen.


Was würden Sie anderen Lehrkräften mit auf den Weg geben, wenn sie ihre Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen bewegen wollen?

Zunächst habe ich die Erfahrung gemacht, dass man am besten selbst die Schülerinnen und Schüler informiert, indem man durch die Klassen der entsprechenden Jahrgänge und DaZ-Gruppen geht und über das Programm des Schülerlabors spricht. Das weckt bereits das Interesse der Schülerinnen und Schüler und, wenn sie dann noch hören, dass sie begleitet und in einer größeren Gruppe gehen werden, ist meistens die Entscheidung der Kinder gefallen, denn es ist in ihren Augen dann keine „Fördermaßnahme zum Ausgleich von Defiziten“ für einzelne Schülerinnen und Schüler, sondern ein interessantes Mitmachprogramm für alle.
Die Eltern gewinne ich durch einen Elternbrief, in dem ich die Sicherheit des Kindes durch die Schulbegleitung und die unentgeltliche Teilnahme und den Lernort Universität herausstelle.
Eine Teilnahme wie die der Willy-Brandt-Gesamtschule muss in jedem Fall vom Kollegium und der Schulleitung mitgetragen werden, denn nur so kann die einzelne Lehrkraft das Projekt erfolgreich angehen.




Ein besonders herzlicher Dank für das Interview in unserem Online-Newsletter gilt Ulrike Thie, die zum zweiten Mal mit Schülerinnen und Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule Bochum im MINT-Bereich des AKS an dem Nachmittagsprogramm FNE@RUB teilgenommen hat.